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Taugt die Apple Watch Series 4 als Sportuhr?

Taugt die Apple Watch Series 4 als Alternative zu Fitness-Trackern und Sportuhren von etwa Polar, Garmin oder TomTom?

Taugt die Apple Watch Series 4 als Alternative zu Fitness-Trackern und Sportuhren von etwa Polar, Garmin oder TomTom? © Apple

Die Apple Watch Series 4 präsentiert sich als ultimativer Sport- und Fitness-und Gesundheits-Tracker. Wir haben den Test gemacht. Plus: die besten neuen Funktionen für Sportler

Was ist der Unterschied zwischen der Apple Watch 4 zum Vorgängermodell?

Auch wenn die vierte Generation der Smartwatch von Apple auf den ersten Blick genauso aussieht wie das Vorgängermodell, hat sich doch einiges geändert. Allen voran das Display, welches um 30 Prozent größer ist als bei der Apple Watch Series 3. Der Bildschirm geht jetzt in die Rundung des Rahmens über und bietet mehr Platz für Bilder, Text und zusätzliche Infofelder auf den Ziffernblättern. Das Gehäuse ist ein wenig dünner, der Prozessor schneller, der Lautsprecher kräftiger und Bluetooth funktioniert zuverlässiger. Die digitale Krone, das Drehrädchen an der Seite, gibt jetzt haptisches Feedback über Vibrationen. Neu ist auch die Walkie-Talkie-App. Darüber können zwei Nutzer der Uhr eine simple Sprachverbindung über WLAN oder LTE herstellen.

Neue Apps auf der Apple Watch 4: Walkie Talkie und Podcasts

Neue Apps auf der Apple Watch 4: Walkie Talkie und Podcasts © Apple

Wie der Vorgänger hat die Apple Watch Series 4 einen GPS-Empfänger, einen barometrischer Höhenmesser, der relative Höhenunterschiede misst und somit Kalorien auch beim Wandern in den Bergen oder Treppensteigen berechnen kann. Die Uhr hat 16 GB Speicher, ist wasserdicht bis 50 Meter und kommt auf Wunsch mit LTE-Modul. Damit lassen können Sie unterwegs ohne Smartphone Nachrichten schreiben, Wegbeschreibungen abrufen, telefonieren (frei oder mit Kopfhörer). Allerdings gibt es diese Mobilfunkfunktion nicht bei allen Telefonanbietern (kostet etwa 5 Euro pro Monat, nur in Deutschland nutzbar).

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Die Apple Watch 4 soll jetzt schwere Stürze erkennen

Die Apple Watch 4 soll jetzt schwere Stürze erkennen © Apple

Was sind die neuen Gesundheitsfunktionen der Apple Watch Series 4?

Die Uhr warnt den Benutzer bei Unregelmäßigkeiten des Herzschlags. Zum Beispiel, wenn dem Herzfrequenzsensor im Ruhezustand Werte mit mehr als 120 oder weniger als 40 bis 50 Schlägen pro Minute auffallen. Neu sind ein elektrischer Herzsensor auf der Unterseite der Uhr und ein weiterer auf der Oberseite der Krone. Damit soll die neue Apple Watch auch Stande sein, auf mögliche Herzrhythmusstörungen, wie das so genannte Vorhofflimmern (AFib),  hinzuweisen und ein einkanaliges EKG durchzuführen. Und so funktioniert’s: Nach dem Start der EKG-App hält man einen Finger für 30 Sekunden auf die Krone. So schließt sich ein Stromkreis. Die Daten werden in der Health-App gespeichert, um Sie mit Ihrem Arzt zu teilen. „Die Apple Watch 4 kann somit ein wertvolles Monitoring-Tool zur Etablierung wichtiger Informationen für Patienten und deren Ärzte darstellen“, so die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK). Allerdings sollten die Ergebnisse von einem Arzt abgeklärt werden: „Die Apple Watch sollte nicht als Ersatz für einen Besuch beim Arzt verwendet werden.“ Die Handhabung ist sehr simpel. Wir konnten das bei einem amerikanischen Modell bereits testen. Allerdings wartet die Funktion in Deutschland noch auf eine offizielle Zulassung, so dass sie momentan nicht freigeschaltet ist.

Notruf bei Fahrradstürzen

Was bereits funktioniert, ist die sogenannte Sturzerkennung. Die Uhr identifiziert laut Apple über neue Bewegungs- und Beschleunigungssensoren schwere Stürze, beispielsweise wenn man vom Rad fliegt, und setzt dann einen Notruf mit genauem Standort ab. Nutzer unter 65 Jahren müssen diese Funktion in der Watch-App auf dem iPhone aber erst aktivieren.

Das Display der Apple Watch 4 ist um 30 Prozent größer als bei der Apple Watch Series 3

Das Display der Apple Watch 4 ist um 30 Prozent größer als bei der Apple Watch Series 3 © Apple

Das sind die 5 wichtigsten neuen Funktionen für Sportler

Schon das Vorgängermodell war für Sportler das Nonplusultra: Die Apple Watch ist wasserdicht, besitzt integriertes GPS und einen Höhenbarometer. Heißt im Klartext, Sie können mit ihr schwimmen gehen oder ohne iPhone Lauf- und Traillaufstrecken aufzeichnen. Der optische Herzfrequenzmesser zeichnet den Puls am Handgelenk auf, trifft Aussagen zur Trainingsbelastung oder empfiehlt Erholungszeiten nach einem Workout. Über die Trainings-App lassen sich Workouts schnell starten (nach Zielen oder freie Trainings). Während des Workouts können Sie sogar die Sportart wechseln (von Laufen auf Radfahren etwa). Sehr gut: Per Linkswisch ist die Musiksteuerung jetzt in Apples Trainings-App integriert. Und mit Drittanbieter-Apps wie slopes oder Ski Tracks können Sie auch Snowboarden oder Skifahren tracken. Die Uhr erkennt automatisch Liftanlagen und Abfahrten. Die besten neuen Fitness-Funktionen kommen allerdings über die neue Software WatchOS 5. Heißt: Auch ältere Modelle profitieren davon.

1. Das Training wird automatisch erkannt

Die Apple Wach erkennt nach etwa 10 Minuten automatisch, dass Sie ein Training, gestartet haben. Und zwar nicht nur Anfang und Ende, sondern auch die Sportart. Heißt: Wer vergisst, den Startbutton zu drücken, kann seine Laufeinheit nach einer Erinnerung trotzdem tracken. Die automatische Workouterkennung gibt’s fürs Laufen, Wandern, Schwimmen und Rudern. Im Test (Laufen, Wandern, Schwimmen) hat das tatsächlich zuverlässig funktioniert. Wenn die Uhr eine abfallende Herzfrequenz feststellt, erinnert sie daran, das Training zu beenden.

2.  Läufer profitieren von Pace-Alarm und Trittfrequenz

Beim Laufen misst die Uhr nun Schrittfrequenz (ganz entscheidend für schnelles und gesundes Laufen). Plus: wie schnell Sie auf dem letzten Kilometer waren (Rolling Pace). Zudem gibt es jetzt Pace-Alarme. Das bedeutet, die Uhr warnt, wenn ich mich außerhalb meiner Pace bewege und vibriert unterschiedlich, je nachdem, ob ich zu schnell oder zu langsam laufe.

3. Yoga und Wandern sind eigene Sportarten

Für Yoga und Wandern gibt es eigene Tracking-Algorithmen, so dass die Auswertung (Kalorien, Höhenmeter, etc.) viel genauer ist.

4. Sport-Herausforderungen mit anderen steigern die Motivation

Fakt ist: Wer seine Aktivitäten mit Freunden teilt oder sich mit ihnen misst, ist motivierter dabei. Bei mir ist das jedenfalls so. Mit der Apple Watch können Sie Ihren besten Kumpel jetzt herausfordern. Wer seine Aktivitätsziele in 7 Tagen zuerst erreicht, gewinnt.

Apple Smartwatch kann jetzt auch Snowboarden oder Skifahren tracken.

Die Apple Smartwatch kann auch Snowboarden oder Skifahren tracken © Apple

5. Podcasts beim Sport hören – ohne Smartphone

Die Apple Watch lädt über eine eigene App jetzt Podcasts und deren neue Episoden automatisch auf die Uhr – das ist ideal für (lange) Läufe.  
Zusammen mit Nike wurde eigens eine Sonderedition für Läufer entwickelt. Ist die Apple Watch Series 4 nun tatsächlich eine gelungene Sportuhr? Taugt sie als Alternative zu Fitness-Trackern und Sportuhren von etwa Polar, Garmin oder TomTom? Wir haben den Test gemacht.

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Mit der Apple Watch können Sie Ihre Freunde zum Training herausfordern

Mit der Apple Watch können Sie Ihre Freunde zum Training herausfordern © Apple

Zusammen mit Nike wurde eigens eine Sonderedition für Läufer entwickelt. Ist die Apple Watch Series 4 nun tatsächlich eine gelungene Sportuhr? Taugt sie als Alternative zu Fitness-Trackern und Sportuhren von etwa Polar, Garmin oder TomTom? Wir haben den Test gemacht.

Das müssen Läufer bei der Apple Watch 4 beachten

Mit eingebautem GPS-Chip und barometrischem Höhenmesser können Sie auch mit der Apple Watch 4 ohne iPhone laufen gehen und trotzdem Ihre Joggingstrecke aufzeichnen. Das funktioniert etwa mit der Apple-eigenen Trainings-App, der Nike+-Run Club-App oder Apps wie Runkeeper und Strava. Mit Apples Trainings-App können Sie Ziele festlegen (Strecke, Zeit oder Kalorien) oder einfach loslaufen. Neu sind Pace-Hinweise (ich lege fest, in welcher Zeit ich 1 Kilometer laufen will) – die Uhr warnt dann, wenn ich zu langsam oder schnell laufe. Allerdings geht’s nicht langsamer als 7:30 Minuten pro Kilometer.

Auf dem Display sehe ich alle nötigen Daten: Die App zeigt Puls, aktuelle Pace, Durchschnitts-Pace, die Pace auf dem letzten Kilometer, Trittfrequenz, Zeit, Kalorien, Höhenmeter und Strecke – und davon maximal 5 Datenfelder gleichzeitig. Das war’s. Für die meisten Läufer wird das sicherlich ausreichen. Obwohl die Uhr nicht anzeigt, ob eine GPS-Verbindung besteht, stimmt die gelaufene Strecke in der Auswertung jedes Mal exakt. Bei ungenauem GPS-Signal rechnet die Uhr offenbar hoch. Wenn ich loslaufen will, sage ich einfach „Hey Siri, starte einen 30-minütigen Lauf.“ Oder: Sollte ich vergessen, den Lauf zu starten, fragt mich die Uhr durch die automatische Workouterkennung nach 5 bis 10 Minuten, ob ich das Training nicht tracken will.

Fürs Intervalltraining empfiehlt sich ein Bluetooth-Brustgurt

Wir hatten die Uhr 3 Wochen im Test mit mehreren 5 bis 10-Kilometer-Läufen. Ergebnis: Wenn das Armband eng anliegt ist der Herzfrequenzsensor zuverlässig. Hin und wieder gab es allerdings Aussetzer, die meist einige Sekunden anhielten. Auch bei kalten Temperaturen zeigt die Uhr manchmal einige Minuten keine Änderung beim Puls an. Im Direktvergleich mit einer Pulsuhr plus Gurt (Polar V800) lag die Herzfrequenz etwa 2-4 Schläge höher, was völlig in Ordnung ist. Die Pulsmessung am Handgelenk hat aber Nachteile: Beim Intervalltraining oder schnellen Sprints ist sie nicht zuverlässig. Abhilfe: Sie können die Apple Watch 4 direkt mit einem Bluetooth-Brustgurt koppeln. Der optische Sensor unten am Gehäuse schaltet sich dann automatisch ab und die Uhr trackt die Herzfrequenz des Gurts. Das hat im Test hervorragend funktioniert.

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Zusammen mit Nike wurde eigens eine Sonderedition für Läufer entwickelt

Die Apple Watch Nike+ ist perfekt auf die Nike+ Run Club-App abgestimmt © Apple

Der Akku hält 6 Stunden durch

Die automatische Trainingserkennung funktioniert gut. Die Daten, die hier verwendet werden, stimmen am Ende tatsächlich. Beim Test mit einer Polar-Uhr passten Zeit und Strecke exakt. Bei der Geschwindigkeit gab es leider Abweichungen. Laut Polar war ich langsamer unterwegs. Seltsam. Gut: Der Pace Alarm gibt Vibrationshinweise ans Handgelenk. Der Akku hält im GPS-Betrieb etwa 6 Stunden durch. Das reicht sogar für einen Marathon. Eine ausführliche Auswertung der Läufe finden Sie nur in der Aktivitäts-App auf dem iPhone. Nachteil: Diese Daten lassen sich leider immer noch nicht auf andere Plattformen exportieren. Alternativ müsste ich Drittanbieter-Apps wie Strava verwenden, um die Daten weiterzuverwenden.

Lauf-Fazit: 

  • Vorteile: Für Läufer ist die Apple Watch 4 eine sehr gute Wahl, vielleicht nicht die beste. Einsteiger und Freizeitläufer, die der hohe Preis nicht abschreckt, bekommen zu den Smartwatch-Features einen sehr guten Lauftracker mit vielen Features. Top: Das große Display ist sehr einfach abzulesen.
  • Nachteile: Ambitionierte Läufer werden individuelle Einstellungen, Datenexport und zusärtliche Features wie die maximale Herzfrequenz vermissen.

Taugt die Apple Watch Nike+ für Läufer?

Die Nike-Sonderedition unterscheidet sich zur regulären Uhr nur durch ein leichtes Armband, das Schweiß besser durchlassen soll, einige auf die Nike+-Run-Club-App abgestimmte Watchfaces und ein paar exklusive Siri-Kommandos. Die Hardware ist die gleiche. Mit der Nike-App läuft es sich ähnlich komfortabel wie mit der Apple-Workout-App. Bonus: Mit dem Running Coach können Sie ein Lauftraining mit unterschiedlichen Zielen absolvieren. Die Uhr erinnert dann rechtzeitig an die Trainings. 

Ist die Apple Watch 2 die ultimative Sportuhr?

Die Apple Watch zeichnet die wichtigsten Daten beim Radfahren auf © Apple

Ist die Apple Watch eine Alternative für Radfahrer?

Die Uhr zeichnet zuverlässig Dauer, Tempo, Durchschnittstempo, Herzfrequenz, Strecke und Kalorien aufgezeichnet (maximal 5 werden angezeigt). Sogar Höhenmeter werden getrackt. Das iPhone können Sie dabei zu Hause lassen. Eine richtige Auswertung des Radtrainings bekomme ich nur über eine auf dem iPhone gestartete App (von beispielsweise Strava). Hier können Sie auch andere Messwerte (z.B. per Bluetooth verbundenem Trittfrequenzsensor etc.) tracken. Strava funktioniert auch ohne iPhone.

Radfahr-Fazit: 

  • Vorteile: Die Uhr speichert und wertet die wichtigsten Daten aus (sogar Höhenmeter).
  • Nachteile: Die Apple Watch kann unter anderem beim Routing Geräte von Garmin & Co. nicht komplett ersetzen. Für passionierte Rennrad- und Mountainbike-Fahrer, die nach Watt oder Trittfrequenz trainieren, ist die Uhr als Trainingscomputer eher ungeeignet. 

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Die Apple Watch funktioniert im Becken und im Freiwasser

Die Apple Watch funktioniert im Becken und im Freiwasser © Apple

Die Apple Watch als zuverlässiger Schwimmtracker

Die Apple Watch ist wasserdicht (50 Meter), funktioniert im Becken und auch im Freiwasser. Fürs Bahnschwimmen gibt man nur die Bahnlänge ein, der Bewegungssensor erkennt dann automatisch die Wende. Im Test funktionierte das tatsächlich einigermaßen zuverlässig (+- 1 Bahnlänge) – vergleichbar mit der TomTom Multisport-Uhr. Das Tracking soll genauer werden, wenn man die Watch häufiger nutzt. Gemessen wird die Gesamtstrecke, Intervalldistanz, Runden, der Kalorienverbrauch, durchschnittliche Pace des Trainings sowie die Pace für einzelne Bahnen, die Anzahl der Schwimmzüge, einschließlich Anzahl der Schwimmzüge pro Bahn. Im Schwimmmodus ist übrigens der Touchscreen blockiert. Entsperrt man diesen wieder, bläst ein Ton automatisch das Wasser aus den Lautsprechern. Nachteil: Das Display leuchtet nur beim Anheben des Handgelenks oder wenn man an der Krone dreht. Beim Schwimmen kann ich also keinen kurzen Blick auf den Fortschritt der Trainingseinheit werfen. 

Schwimm-Fazit: 

  • Vorteile: Die Apple Watch 4 funktioniert im Wasser zuverlässig (selbst die Herzfrequenzmessung). Da ich sogar Werte zum Trainingsfortschritt erhalte (Armzüge pro Bahn) ist sie fürs zielorientierte Schwimmtraining durchaus geeignet. Es gibt jetzt übrigens einen Multisport-Modus. Triathleten können also von der Schwimmeinheit direkt zum Radfahren oder Laufen wechseln. Die Auswertungen in der Smartphone App sind gut. Plus: Die Uhr erkennt sogar den Schwimmstil.
  • Nachteile: Auswertungen wie swolf-Wert fehlen. Ich kann beim Schwimmen schwer den Fortschritt checken.

Funktioniert ein Workout mit der Apple Watch 3?

Die Apple Watch kann keine Krafttrainingssession tracken (es gibt lediglich Ausdauergeräte, wie Crosstrainer, Rudergerät und Laufband). Klar, ich kann die Trainingszeit und die Herzfrequenz aufzeichnen. Bewegungen, Wiederholungen und Pausen registriert die Uhr nicht. Einige Drittanbieter wie „Seven“ und „Runtastic Six Pack“ haben Apps entwickelt, mit denen Sie ein Workout nachturnen können (z.B. Rumpf oder Ganzkörper). Auf dem Display werden die zu absolvierenden Übungen als Animationen gezeigt und ein Countdown sagt Wiederholungen, Dauer und Pausenzeiten an.

Workout-Fazit: Die Workout-Apps sind hilfreich für Trainingseinsteiger und Menschen, die zu Hause trainieren. Sie ersetzen aber weder einen individuellen Trainingsplan noch das Feedback eines Trainers.

Die Apple Watch warnt den Benutzer bei Unregelmäßigkeiten des Herzschlags

Die Apple Watch warnt den Benutzer bei Unregelmäßigkeiten des Herzschlags © Apple

So steuern Sie Musik beim Training

Wer mit Uhr und ohne iPhone läuft oder radelt, muss auf seine Trainingsmusik nicht verzichten. Die Apple Watch lässt sich direkt mit einem Bluetooth-Kopfhörer koppeln. Über die Watch-App auf dem iPhone können Sie eine Playlist direkt auf die Uhr übertragen. Das ist zugegeben etwas umständlich (die Uhr muss auf der Ladestation liegen), funktioniert aber einwandfrei. Sehr gut: Ich kann die Playlist direkt in den Workout-Apps steuern.

Fazit: Keine perfekte Laufuhr, aber ein perfekter Fitness-Alleskönner

Ist die Apple Watch Series 4 die ultimative Sportuhr? Nicht ganz. Apples Smartwatch ist weder die perfekte Uhr für Läufer noch für Biker. Momentan ist die Apple Watch 4 ein bemerkenswerter Alleskönner unter den Fitness-Trackern. Kein anderes Gadget deckt derzeit so viele Sportarten ab. Zwar sind die gesammelten Daten und Fitness-Modi noch ausbaufähig, auch bei den Community-Features (Teilen und Export der Daten in anderen Portalen). Lauf- bzw. Sporteinsteiger bekommen ein wertvolles Tool, um ihr Training zu planen, daran erinnert zu werden, zu tracken und auszuwerten. Die Apple Watch 4 ist besonders sportbegeisterten Menschen zu empfehlen, die sich nicht nur auf eine Sportart fixieren. Ambitionierte Sportler, die nach Herzfrequenz-Zonen oder Watt trainieren, brauchen ein anderes Gadget. 

Preis der Apple Watch Series 4: Ab 429 Euro
Voraussetzungen: iPhone 5S beziehungsweise iPhone 6 (für die LTE-Version) oder neuer mit iOS 12

Drogenboss in USA vor Gericht: Jury für „El Chapo“-Prozess wird gewählt

Panorama

Joaquín Guzmán, genannt "El Chapo", befindet sich seit Januar in US-Gewahrsam.
Joaquín Guzmán, genannt „El Chapo“, befindet sich seit Januar in US-Gewahrsam.(Foto: picture alliance/dpa)

Montag, 05. November 2018


Mit Drogengeschäften hat er Milliarden verdient, seine spektakulären Gefängnisausbrüche sind legendär. Jetzt muss sich „El Chapo“ vor einem US-Gericht verantworten. Der 61-Jährige wird möglicherweise den Rest seines Lebens im Gefängnis verbringen.

Bei Gerichtsanhörungen wandert Joaquín Guzmáns erster Blick immer direkt zu seiner Frau, wenn sie im Saal sitzt. Auch mit Beginn seines Strafprozesses kann der mexikanische Drogenboss, Spitzname „El Chapo“, wieder nach Emma Coronel und den gemeinsamen Zwillingstöchtern Ausschau halten. Ihre emotionale Unterstützung kann der Angeklagte in diesen Tagen gut gebrauchen.

Bald zwei Jahre harrt Guzmán nun schon im Hochsicherheitsgefängnis in New York aus. Die Einrichtung im Süden Manhattans soll angeblich härter sein als das Lager Guantánamo auf Kuba. 24 Stunden am Tag verbringt Guzmán in einer 15 Quadratmeter großen, fensterlosen Zelle. Ausnahmen gibt es nur unter der Woche, wenn er täglich eine Stunde ein Laufband und einen Fahrrad-Trainer benutzen darf. Depressionen und Halluzinationen seien die Folge, warnten seine Anwälte.

Zeichnung aus dem Gerichtssaal: "El Chapo" (r.) mit seinem Anwalt während einer Anhörung.

Zeichnung aus dem Gerichtssaal: „El Chapo“ (r.) mit seinem Anwalt während einer Anhörung.(Foto: imago/Agencia EFE)

Mit Drogenschmuggel und anderen illegalen Geschäften verdiente der frühere Chef des Sinaloa-Kartells laut Staatsanwaltschaft Milliarden. Im Staat Sinaloa an der Westküste sitzt das Herz des mexikanischen Drogenhandels, vor allem Marihuana und Schlafmohn zur Herstellung von Heroin werden hier angebaut. Auch das aus Kolumbien stammende Kokain wird tonnenweise vor allem über Mexiko in die Vereinigten Staaten geschmuggelt. Das Sinaloa-Syndikat zählt laut Drogenbehörde DEA schon lang zu den Hauptlieferanten illegaler Suchtmittel mit Ziel USA.

Guzmán gleicht im blutigen Drogenkrieg, der auch ohne ihn weiter tobt, einer Jagdtrophäe. Sein weltweiter Ruhm lässt sich mit dem des 1993 getöteten Drogenbarons Pablo Escobar vergleichen. Die unabhängige Chicago Crime Commission hatte ihn 2013 zum Staatsfeind Nummer Eins erklärt – ein Titel, den zuvor nur Gangsterboss Al Capone bekam. Das Magazin „Forbes“ führte ihn in seinen Milliardärslisten und sprach vom „mächtigsten Drogenhändler weltweit“.

Milliarden Dollar Drogengeld spurlos verschwunden

Gleich ein Dutzend Staatsanwälte sitzen in New York nun an dem Fall. Auch in Chicago, Miami, San Diego an der mexikanischen Grenze und weiteren Bundesbezirken wurde Guzmán angeklagt. Dort hatten sich Strafverfolger wohl schon die Hände gerieben. Aber in Brooklyn im Bezirk Eastern New York, wo der Fall nun verhandelt wird, sammelt sich das geballte Wissen aus einem jahrzehntelangen Kampf gegen das organisierte Verbrechen.

Guzmáns Ehefrau Emma Coronel gibt vor dem Gerichtsgebäude Interviews.

Guzmáns Ehefrau Emma Coronel gibt vor dem Gerichtsgebäude Interviews.(Foto: picture alliance/dpa)

Entsprechend schwere Geschütze hat auch Guzmán aufgefahren. Neben den Anwälten Eduardo Balarezo und William Purpura wird er nun auch von Star-Verteidiger Jeffrey Lichtman vertreten. Zu dessen Mandanten zählte der Sohn von Mafia-Boss John Gotti, den Lichtman erfolgreich in einem Prozess um Wertpapierbetrug in Millionenhöhe verteidigt hat. In höchstem Tempo arbeiteten sich die Anwälte durch 300.000 Seiten Dokumente und massenhaft anderes Beweismaterial. Dabei war lange nicht klar, ob der 61 Jahre alte Guzmán seine Spitzenanwälte überhaupt bezahlen kann. Die Staatsanwaltschaft hatte offengelassen, ob Zahlungen an die Verteidiger beschlagnahmt würden. Lichtman war wegen dieser Bedenken erst nicht Teil des Teams. Er sagte dann aber im August, das Problem mit der Bezahlung sei „endlich gelöst“. Details nennt er nicht. Von geschätzt 14 Milliarden Dollar (12,2 Mrd Euro) aus mutmaßlichem Drogenhandel fehlt den US-Behörden weiterhin jede Spur.

Todesstrafe droht Guzmán nicht

Von all dem Zirkus um einen der größten Drogenprozesse in der amerikanischen Geschichte lässt Richter Brian Cogan sich nicht beeindrucken. Mit ruhiger Hand hat er die Vorbereitungen für das Verfahren geleitet, das nach der heutigen Jury-Auswahl in der nächsten Woche mit den Eröffnungsplädoyers offiziell beginnen und dann rund drei oder vier Monate dauern dürfte. Bei einer Verurteilung droht Guzmán eine lebenslange Haftstrafe. Die nach Bundesrecht der USA immer noch legale Todesstrafe ist ausgeschlossen, darauf hatten sich Mexiko und die USA bei der Auslieferung verständigt.

Zwölf Geschworene sollen nun über Guzmáns Schicksal entscheiden, komplett abgeschirmt von der Presse und Öffentlichkeit. Ihre Namen und Gesichter sollen geheim bleiben. Zu groß sei die von Guzmán ausgehende Gewalt, nachdem er mutmaßlich Hunderte Menschen ermorden, angreifen und entführen ließ, meint Richter Cogan.

Die Staatsanwaltschaft hat 16 Zeugen in Stellung gebracht – vermutlich frühere Partner, Freunde und Unterstützer Guzmáns. Unter ihnen ist etwa Dámaso López, der Guzmáns Nachfolge angetreten hatte. „Licenciado“ (Der Akademiker) heißt er wegen seines Jurastudiums mit Spitznamen. Nachdem auch er im Juli an die USA ausgeliefert wurde, einigte er sich mit Ermittlern darauf, mit ihnen zu kooperieren.

2001 und 2015 waren Guzmán noch spektakuläre Gefängnisausbrüche in Mexiko gelungen, nun könnte es in seinem Drama der vorerst letzte Akt sein. „Er ist bereit für den Prozess. Er ist guten Mutes und ihm ist klar, womit er konfrontiert wird“, sagte Anwalt Balarezo zuletzt. Die Chancen, dass die USA ihn als Trophäe auf Lebzeiten hinter Gitter bringen, stehen gut. Illegale Drogen fließen jedoch weiter ins Land. Und das Gemetzel südlich der Grenze dauert an.

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Quelle: n-tv.de

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Versprechungen ohne Details: Chinas Präsident sagt Marktöffnung zu

Wirtschaft

Xi Jinping verzichtet auf konkrete Vorschläge.
Xi Jinping verzichtet auf konkrete Vorschläge.(Foto: AP)

Montag, 05. November 2018


China steht im Handelskrieg mit den USA – und damit auch unter Druck. Präsident Xi verspricht, die Erhöhung der Importe und den Abbau von Markthürden. Im Poker mit seinem US-Kollegen Trump will er seine Karten aber nicht aufdecken.

Chinas Staats- und KP-Chef Xi Jinping hat eine weitere Öffnung des chinesischen Marktes versprochen. Vor dem Hintergrund des Handelskrieges mit den USA wandte er sich in einer Rede zur Eröffnung der ersten internationalen Importmesse (CIIE) in Shanghai gegen Protektionismus und setzte sich für ein freies weltweites Handelssystem ein.

„Wirtschaftliche Globalisierung ist ein unumkehrbarer Trend der Geschichte“, sagte Xi. Die Volksrepublik wolle ihre Einfuhren erhöhen, den heimischen Konsum steigern, Importhürden verringern sowie den Marktzugang und den Schutz der Urheberrechte verbessern, versprach der Präsident eher vage. „Wir meinen es ernst mit der Öffnung des chinesischen Marktes.“ Konkrete neue Vorschläge zum Abbau der Handelsspannungen machte er allerdings nicht.

Xi ging mit keinem Wort auf den Handelskrieg ein und sprach sich nur allgemein gegen Unilateralismus aus, was auf die „Amerika zuerst“-Politik von US-Präsident Donald Trump zielt. Beide Staatschefs hatten in der vergangenen Woche telefoniert, was schon als Fortschritt gewertet worden war. Auch wollen sie sich auf dem Gipfel der großen Wirtschaftsnationen (G20) Ende des Monats in Argentiniens Hauptstadt Buenos Aires treffen. So gingen Beobachter auch davon aus, dass Xi Jinping seine Karten vorher nicht offenlegen und sich mögliche Konzessionen für die anstehenden Verhandlungen aufsparen würde.

Messe als großes Propagandaereignis

Trump hat rund die Hälfte der US-Importe aus China mit Sonderzöllen belegt und droht damit, den Handelskrieg mit weiteren Abgaben noch zu verschärfen. Da China weit weniger aus den USA importiert als umgekehrt, beklagt Trump unfaire Handelspraktiken. Er kritisiert Marktbarrieren und auch den Diebstahl geistigen Eigentums, etwa durch erzwungenen Technologietransfer.

Chinas Führung hat die Messe in Shanghai als großes Propagandaereignis inszeniert, um zu demonstrieren, dass ihr Markt offen sei und sie große Anstrengungen unternehme, die Einfuhren weiter zu steigern. Rund 3600 Unternehmen aus rund 130 Ländern stellen auf der Messe in Shanghai bis Samstag aus.

Wegen der Messe haben die Behörden der 24 Millionen Einwohner zählenden Stadt am Montag und Dienstag zwei freie Tage ausgerufen. Auch wurden Beschäftigte ermuntert, die Zeit zu nutzen und die Messe zu besuchen. Allerdings müssen die beiden freien Tage jeweils an den Wochenenden davor und danach aufgeholt werden.

China hatte darum geworben, dass Länder ranghohe Vertreter schicken, allerdings sind außer Russlands Ministerpräsident Dmitri Medwedjew nur die Staats- und Regierungschefs von weniger als zwei Dutzend meist kleineren Ländern angereist.

Europäer verlangen von China faire Wettbewerbsbedingungen

Deutschland ist vertreten durch den parlamentarischen Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, Christian Hirte. „Die Rahmenbedingungen für deutsche Unternehmen müssen besser werden“, sagte der CDU-Politiker. „Ziel muss es sein, dass ausländische Unternehmen in China ähnlich gute Bedingungen vorfinden wie chinesische Unternehmen es schon heute in Deutschland und der EU tun.“ China ist für Deutschland der wichtigste Handelspartner.

Während Trump die USA zunehmend aus dem multilateralen globalen Handelssystem zurückzieht und bilaterale Vereinbarungen bevorzugt, stößt Xi in die Lücke vor und präsentiert sich gerne als Freihändler. Doch sind europäische Unternehmen nach Angaben der EU-Handelskammer in China inzwischen „müde“, ständig neue Versprechen zu hören, ohne konkrete Taten zu sehen.

Es gebe für ausländische Unternehmen in China keine fairen Wettbewerbsbedingungen, stellte die Kammer erst im September in ihrem jüngsten Positionspapier fest. Beklagt werden unter anderem bürokratische Marktbarrieren, langwierige Lizenzverfahren, Diskriminierung gegenüber chinesischen Firmen, Behördenwillkür und Benachteiligung bei öffentlichen Ausschreibungen.

Quelle: n-tv.de

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Es wird ernst: US-Sanktionen gegen Iran treten in Kraft

Politik

(Foto: imago/Xinhua)

Montag, 05. November 2018


Teheran soll handeln – und zwar so, wie sich die USA das vorstellen. Um politischen Druck auszuüben, verhängen sie schwere Wirtschaftssanktionen gegen den Iran. Ihr Inkrafttreten schadet auch deutschen Unternehmen.

Die USA setzen an diesem Montag trotz internationaler Proteste die nach eigenen Angaben härtesten Wirtschaftssanktionen gegen den Iran in Kraft. Die Strafmaßnahmen gelten ab 6 Uhr MEZ. Sie sollen vor allem die Ölindustrie, den Banken- und Finanzsektor sowie die Transportbranche mit den wichtigen Häfen treffen.

Die USA wollen damit den Iran zwingen, das Atomabkommen von 2015 neu zu verhandeln und schärferen Auflagen zuzustimmen. Außerdem soll die Führung in Teheran Zugeständnisse in der Außenpolitik machen. Der Iran wirft der US-Regierung vor, das Land wirtschaftlich in die Knie zwingen und so einen Regierungswechsel herbeiführen zu wollen. Ab diesem Montag will Washington alle Unternehmen hart bestrafen, die sich den einseitig verhängten Sanktionen nicht beugen. Besonders abschreckend wirkt dabei, dass solche Unternehmen keinen Zugang mehr zum US-Finanzsystem haben werden und damit auch keine Geschäfte in US-Dollar abwickeln können. Betroffen sind auch deutsche Unternehmen mit Interessen im Iran.

US-Präsident Donald Trump hatte am 8. Mai eines seiner zentralen Wahlversprechen wahr gemacht, indem er den internationalen Atomvertrag im Alleingang aufkündigte – auf Kosten einer schweren Belastung der Beziehungen zu den europäischen Verbündeten. Das Atomabkommen, zu dessen Mitunterzeichnern China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Russland gehören, gilt als eines der wichtigsten, wenngleich auch umstrittensten internationalen Abkommen. Darin verpflichtet sich die internationale Gemeinschaft, auf Sanktionen gegen die Islamische Republik zu verzichten. Im Gegenzug soll der Iran unter anderem weitgehend die Anreicherung von Uran unterlassen, so dass die Herstellung von waffenfähigem Nuklearmaterial ausgeschlossen ist.

Ausnahmeregelung für vier Länder

Die Internationale Atomenergiebehörde IAEA hat dem Iran bisher stets bescheinigt, seine Verpflichtungen zu erfüllen. Dagegen begründete Trump den Ausstieg unter anderem damit, dass das vom Iran abgegebene Versprechen, nicht weiter an der Entwicklung von Atomwaffen zu arbeiten, eine Lüge sei. So soll der Iran an der Entwicklung einer ballistischen Rakete gearbeitet haben, die mit Atomsprengköpfen bestückt werden könnte. Weitere Vorwürfe lauten, dass der Iran im Nahen Osten eine Politik der Destabilisierung verfolge und der größte Finanzier von Terrorismus sei.

Die Sanktionen zielen deshalb vor allem auf die iranische Ölindustrie ab, die größte Einnahmequelle des Landes. Allerdings will Washington Medienberichten zufolge bei Ölimporten für einige Staaten übergangsweise eine Ausnahmeregelung gelten lassen. Diese soll für die vier größten Importeure von iranischem Öl gelten, das sind China, Indien, Südkorea und die Türkei. Für die Europäer werden die USA dagegen keine Ausnahme machen, wie US-Außenminister Mike Pompeo klarstellte.

„Wechsel im Verhalten“ gefordert

Pompeo verwies darauf, dass der Iran bereits jetzt eine Million Barrel Rohöl pro Tag (1 Barrel = 159 Liter) weniger exportiere. Diese Menge würde weiter sinken. 2018 führte der Iran pro Tag rund 3,8 Millionen Barrel aus. Ölexporte sind die wichtigste Einnahmequelle des Landes. Um zumindest einen Teil der Wirtschaftsbeziehungen zum Iran aufrechtzuerhalten, arbeiten EU-Staaten an einer Zweckgesellschaft, die die Bezahlung von Iran-Geschäften ermöglichen soll, wenn sich private Banken wegen drohender US-Strafen verweigern.

Die Zweckgesellschaft könnte zum Beispiel Tauschgeschäfte ermöglichen, bei denen kein Geld fließt. Wann sie ihre Arbeit aufnehmen kann, ist noch unklar. Aus EU-Kreisen hieß es, es gebe schwierige technische, rechtliche und auch politische Fragen zu klären. Der Iran hat bislang ausgeschlossen, sich dem Druck der USA beugen. Der Oberste Führer, Ajatollah Ali Chamenei, erklärte, die Sanktionen der vergangenen Jahrzehnte hätten den Iran nur unabhängiger und selbstständiger gemacht.

Der einstige Sprecher der iranischen Atom-Unterhändler, Sejed Hussein Mussawian, sagte der Deutschen Presse-Agentur, das ultimative Ziel der USA sei ein Regierungswechsel im Iran. Allerdings habe Washington seit rund vier Jahrzehnten keinen Umsturz in Teheran erreicht. Die US-Regierung bestreitet, einen „Regimewechsel“ im Sinne zu haben und spricht stattdessen davon, dass sie einen „Wechsel im Verhalten“ der iranischen Führung durchsetzen wolle.

Quelle: n-tv.de

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Deutschland im Shopping-Wahn: Weihnachtsgeschäft wird so dick wie nie

Wirtschaft

(Foto: imago/PhotoAlto)

Montag, 05. November 2018


Ein schön geschmückter Baum ist wichtig, gutes Essen ebenfalls, doch zu Weihnachten gehören eben auch Geschenke. So wie es aussieht, wollen die Deutschen in diesem Jahr mehr denn je für Präsente ausgeben.

Die Deutschen wollen in diesem Jahr so viel für Geschenke ausgeben wie nie. Das geplante Durchschnittsbudget betrage 282 Euro, ergab eine repräsentative Umfrage der Unternehmensberatung EY. Das sind demnach sechs Prozent mehr als im vergangenen Jahr und so viel wie nie seit Beginn dieser Umfrage im Jahr 2007. Hochgerechnet summieren sich die Geschenkausgaben damit bundesweit auf über 18 Milliarden Euro.

Hauptanlaufstelle für den Kauf von Geschenken bleiben zwar die Fachgeschäfte, wie die Umfrage ergab. Hier wollen die Deutschen im Schnitt 91 Euro ausgeben, fünf Euro weniger als im vergangenen Jahr. Deutlich mehr Umsätze wird demnach erneut der Online-Handel machen – das Durchschnittsbudget für den Weihnachtseinkauf per Mausklick steigt laut Umfrage von 56 auf 88 Euro. Grund ist dabei auch, dass Geschenke wie Konzerttickets oder Reisegutscheine immer beliebter werden – und sie werden vor allem im Internet gekauft.

„Einzelhandel kann sich freuen“

„Der Einzelhandel kann sich insgesamt auf ein starkes Weihnachtsgeschäft freuen, die Zeichen stehen dank einer florierenden Wirtschaft, niedriger Arbeitslosigkeit und steigender Löhne weiter auf Wachstum“, sagte Thomas Harms von EY.

Zum Weihnachtsshopping zieht es die Deutschen aber trotz der steigenden Ausgaben im Internet immer noch in die Städte und Einkaufscenter, wie die Umfrage ergab. Nur 21 Prozent der Verbraucher gaben an, ihre Weihnachtsgeschenke lieber per Mausklick zu kaufen. „Die große Mehrheit schätzt also eigentlich den Einkauf im stationären Handel“, sagte Harms.

Entscheidend sei dabei ein passendes Umfeld: 44 Prozent der Verbraucher gaben an, vorweihnachtliche Veranstaltungen und Weihnachtsmärkte seien ein Anreiz für einen Einkaufsbummel in der Stadt oder im Shopping-Center; im Vorjahr lag der Anteil mit 41 Prozent etwas niedriger.

Quelle: n-tv.de

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In Samt und Spitze: Sophia Thomallas erstes Mal

Unterhaltung

Auf gemeinsame Paparazzi-Fotos und Selfies folgt bei Gavin Rossdale und Sophia Thomalla der erste offizielle gemeinsame Auftritt.
Auf gemeinsame Paparazzi-Fotos und Selfies folgt bei Gavin Rossdale und Sophia Thomalla der erste offizielle gemeinsame Auftritt.(Foto: imago/The Photo Access)

Sonntag, 04. November 2018


Schüchtern ist sie eigentlich nicht. Vielleicht hatte es sich einfach noch nicht ergeben. Jetzt jedenfalls hat sie es hinter sich gebracht. Sophia Thomalla lässt erstmals ganz offiziell gemeinsam mit ihrem Freund Gavin Rossdale ablichten.

Die Beziehung von Moderatorin und Schauspielerin Sophia Thomalla und Musiker Gavin Rossdale ist schon öffentlich bekannt. Auch Liebes-Selfies und Paparazzi-Fotos gibt es einige. Doch gemeinsame Red-Carpet-Auftritte waren bisher Fehlanzeige. In den USA hat das Paar nun Premiere gefeiert: Bei der diesjährigen „LACMA Art + Film“-Gala in Los Angeles haben sie sich gemeinsam auf dem roten beziehungsweise schwarzen Teppich ablichten lassen.

Rossdale erschien in einem eleganten schwarzen Anzug mit passender Krawatte und Schuhen. Thomalla trug ein kurzes schwarzes Samtkleid, das an den Armen und am Dekolleté durch eine gepunktete Netz-Optik bestach, so dass ihre Tattoos zur Geltung kamen. Dazu kombinierte sie schwarze Stilettos und auffälligen Schmuck in Form von großen Hänge-Ohrringen in Silber-Gold sowie passenden Ringen. Ihre langen Haare hatte die 29-Jährige streng nach hinten frisiert. Extra Eyecatcher: der knallrote Lippenstift.

Diss für die Ex?

Im Oktober 2017 hatte Gavin Rossdale im Interview bestätigt: „Ja, sie ist meine Freundin“. Er schwärmte zudem: „Ich bin sehr glücklich, sie ist toll.“ Aus seiner Ehe mit Sängerin Gwen Stefani hat der 53-Jährige übrigens drei Söhne: den 12-jährigen Kingston, den zehnjährigen Zuma und den vierjährigen Apollo. Aus einer früheren Beziehung stammt seine 29-jährige Tochter Daisy Lowe, die als Model und Schauspielerin arbeitet.

Thomalla wurde bereits mit Rossdales und Stefanis Söhnen fotografiert. Unvergessen auch, die Paparazzi-Fotos, die die Mutter der Jungs mit grimmiger Miene abseits des kuschelnden Pärchens zeigen. Entweder das Verhältnis von Stefani und Thomalla ist ent- oder angespannt. Anders lässt sich jedenfalls kaum erklären, dass Thomalla sich jüngst ausgerechnet als die 49-jährige Musikerin verkleidet. Bei dieser Patchwork-Familie würde man doch gern mal Mäuschen spielen.

Bilderserie

Quelle: n-tv.de

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Durch die Augen eines Lügners: Der Stuttgarter „Tatort“ im Schnellcheck

Unterhaltung

Ungebetener Besuch: Bootz (Felix Klare, l.) und Lannert (Richy Müller) tauchen gleich mehrfach bei den Gregorowiczs auf.
Ungebetener Besuch: Bootz (Felix Klare, l.) und Lannert (Richy Müller) tauchen gleich mehrfach bei den Gregorowiczs auf.(Foto: SWR/Alexander Kluge)

Sonntag, 04. November 2018


Von Julian Vetten

Wie sympathisch kann ein Mann sein, der seine Mitbürger nach Strich und Faden belügt? Die Antwort: sehr sympathisch. Zumindest, wenn man dabei so einen nervösen Charme an den Tag legt wie der Hauptverdächtige in „Der Mann, der lügt“.

Das Szenario

Läuft durch die Stadt und lügt Leute an: Jakob Gregorowicz (Manuel Rubey)

Läuft durch die Stadt und lügt Leute an: Jakob Gregorowicz (Manuel Rubey)(Foto: SWR/Alexander Kluge)

Schöne Frau, süße Tochter, schickes Eigenheim, spannender Job: Jakob Gregorowicz (Manuel Rubey) hat alles, was man sich so allgemein unter einem guten Leben vorstellt. Zumindest auf den ersten Blick, denn eines Tages steht die Polizei in Form der Kommissare Bootz (Felix Klare) und Lannert (Richy Müller) vor Gregorowicz‘ Haustür und möchte wissen, was der Familienvater im Terminkalender eines Verstorbenen zu suchen hatte. Gregorowicz verstrickt sich in Lügen und spätestens als bekannt wird, dass er dem Verstorbenen 200.000 Euro schuldete, avanciert er zum Hauptverdächtigen.

Warum Gregorowicz durch Stuttgart läuft und seine Mitmenschen anlügt, wo es nur geht, wird im späteren Verlauf des Krimis klar: „Der Mann, der lügt“ hatte eine Affäre mit dem Sohn des Verstorbenen. Und weil Gregorowicz mehr Angst davor hat, dass seine Frau das Ganze herausfinden könnte, als davor, wegen Mordes ins Gefängnis zu gehen, passiert eben genau das. Wenn auch nur vorübergehend.

Die eigentliche Botschaft

Einen Krimi aus der Perspektive des Hauptverdächtigen zu drehen anstatt den Kommissaren über die Schulter zu blicken mag auf den ersten Blick nicht allzu ausgefallen wirken – weil es aber so selten praktiziert wird, wirkt der Rollentausch enorm intensiv. Und einmal mehr zeigt sich: Sympathien sind etwas sehr Persönliches und brauchen dabei nicht einmal zwingend einen Sympathieträger.

Darüber wird in der Mittagspause geredet

Jetzt begleitet man die Kommissare Bootz und Lannert schon zehn Jahre bei ihren Ermittlungen – und ist ihnen trotzdem fremd, sobald die Kamera einmal jemand anderem über die Schulter schaut.

Der Plausibilitätsfaktor

Hoch. „Der Mann, der lügt“ zeigt eine Mordermittlung aus der Perspektive eines Verdächtigen – inklusive U-Haft und der ständigen Angst davor, was die Polizei noch so wissen könnte.

Die Bewertung

8 von 10 Punkten. Der Stuttgarter „Tatort“ zum zehnjährigen Jubiläum ist eine nahezu perfekte Verquickung von Currywurstkrimi und Experimental-„Tatort“.

Quelle: n-tv.de

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Einladung an Meghans Mutter: Die Queen sorgt für Weihnachtssensation

Unterhaltung

Prinz Harry wird Weihnachten mit seiner Frau Meghan und der Queen verbringen.
Prinz Harry wird Weihnachten mit seiner Frau Meghan und der Queen verbringen.(Foto: imago/Starface)

Sonntag, 04. November 2018


Für Herzogin Meghan scheint Queen Elizabeth II. ein besonderes Plätzchen im Herzen zu haben. Weihnachten darf die Mutter der US-amerikanischen Angetrauten von Prinz Harry zusammen mit der Königsfamilie verbringen – das ist ein absolutes Novum.

Herzogin Meghan verzaubert das britische Königshaus. Denn Queen Elizabeth II. soll eine ganz besondere Einladung ausgesprochen haben: Die britische Monarchin habe Doria Ragland, die Mutter der Herzogin von Sussex, für Weihnachten auf ihren Landsitz nach Sandringham eingeladen, wie britische Medien berichten. Diese Ehre wurde bisher noch nicht einmal den Eltern von Herzogin Kate zuteil.

Carole und Michael Middleton, die Eltern von Herzogin Kate, sowie andere Mitglieder ihrer Familie, seien bisher lediglich zum traditionellen Besuch des Weihnachtsgottesdienstes mit den Royals eingeladen gewesen. Eine nicht näher genannte royale Quelle soll dem „Sunday Express“ verraten haben, dass es sich bei der Einladung für Doria Ragland um eine „fürsorgliche Geste“ der Queen handele. „Es ist ein Zeichen des Respekts der Königin für Meghan“, heißt es weiter.

Außerdem sei es eine Anerkennung dafür, dass die gebürtige US-Amerikanerin in Großbritannien keinen familiären Rückhalt habe. Im Gegensatz zu Herzogin Kate, die auf die Unterstützung ihrer Familie vor Ort zählen könne. Ragland soll die Queen demnach mit „ihrer ruhigen Gelassenheit“ bei der royalen Traumhochzeit im Mai beeindruckt haben.

Die Einladung zu Weihnachten heizt zudem die Spekulationen weiter an, dass Ragland einen längeren Aufenthalt in Großbritannien plane. Es wird gemunkelt, dass sie ihrer Tochter im Vorfeld und nach der Geburt des Babys helfen wolle. Meghan und ihr Ehemann Prinz Harry erwarten im Frühjahr 2019 ihr erstes Kind.

Quelle: n-tv.de

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Doch keine Versetzung: Innenministerium will Maaßen entlassen

Politik

Eine Abschiedsrede kostet Hans-Georg Maaßen den alten und neuen Job.
Eine Abschiedsrede kostet Hans-Georg Maaßen den alten und neuen Job.(Foto: imago/Christian Mang)

Sonntag, 04. November 2018


Verfassungsschutzchef Maaßen wird wohl nicht als Sonderbeauftragter ins Innenministerium versetzt werden. Das Ministerium bereitet stattdessen seine Entlassung vor. Der Grund: Maaßen soll in einer geplanten Abschiedsrede seine Äußerungen zu Chemnitz erneut verteidigt haben.

Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen wird doch nicht wie geplant als Sonderbeauftragter ins Innenministerium versetzt. Das derichtet die Deutsche Presse-Agentur und beruft sich auf Sicherheitskreise. Das Innenministerium bereite seine Entlassung vor, da Maaßen im Manuskript seiner Abschiedsrede massive Kritik an Teilen der Koalition geübt und seine umstrittenen Äußerungen zu „Hetzjagden“ bei einer Demonstration in Chemnitz verteidigt habe.

Maaßen war wegen den Aussagen zu fremdenfeindlichen Übergriffen in Chemnitz in die Kritik geraten. Er hatte die Echtheit eines Videos angezweifelt. Die Spitzen von CDU, CSU und SPD beschlossen daraufhin, Maaßen als Sonderberater für europäische und internationale Fragen ins Innenministerium zu versetzen. Vorläufig blieb er allerdings noch als Verfassungsschutz-Chef im Amt.

Der bisherige Vizechef des Bundesamts für Verfassungsschutz soll nach einem Medienbericht neuer Präsident des Inlandsgeheimdienstes werden. Innenminister Horst Seehofer habe Thomas Haldenwang als Nachfolger von Hans-Georg Maaßen bestimmt, berichtete der „Focus“. Der 58-Jährige ist studierter Jurist mit Stationen im Innenministerium und dem Bundesverwaltungsamt. Seit 2009 ist er beim Bundesamt für Verfassungsschutz.

Quelle: n-tv.de

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Fifa-Ethikkodex aufgeweicht: Kritik an Infantinos Machtgehabe wächst

Sport

(Foto: imago/ITAR-TASS)

Sonntag, 04. November 2018


Fifa-Präsident Gianni Infantino will im Sommer kommenden Jahres unbedingt in seinem Amt bestätigt werden. Doch die Kritik an seinem Führungsstil und Machtanspruch wächst. Dazu tragen Enthüllungen bei, die sein propagiertes Saubermann-Image konterkarieren.

Gianni Infantino gerierte sich in seiner Stellungnahme auf die neuen Enthüllungen in der Rolle, die ihm am liebsten ist: die des Saubermanns. „Da wir bei der Fifa die Reformen resolut umsetzen, war mir immer klar, dass es Widerstand geben wird. Vor allem von denjenigen, die nicht mehr schamlos vom System profitieren können“, ließ der Präsident des Fußball-Weltverbandes ausrichten. Er sieht sich als Opfer einer Kampagne einstiger Mitstreiter, die ihre Einflusssphäre verloren haben. Der 48 Jahre alte Jurist aus der Schweiz, der am 5. Juni 2019 seine Wiederwahl anstrebt, reagierte damit auf Enthüllungen des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“, der von der Enthüllungsplattform Football Leaks umfangreiche Dokumente erhalten und diese mit dem NDR und dem Recherchenetzwerk EIC geteilt hatte.

Im Zwangsruhestand: Ex-Fifa-Boss Joseph Blatter.

Im Zwangsruhestand: Ex-Fifa-Boss Joseph Blatter.(Foto: imago/Geisser)

Zwei der Hauptvorwürfe gegen Infantino: Er soll „heimlich daran mitgewirkt“ haben, dass der Fifa-Ethikkodex „in mehreren Punkten aufgeweicht“ wurde. Änderungen seien demnach, anders als von der Fifa behauptet, nicht allein von der zuständigen Ethikkommission und von Funktionären aus den Kontinentalverbänden, sondern auch von Infantino selbst angestoßen worden. Inzwischen gibt es nicht wenige Insider, die glauben, dass die Fifa unter Infantino vom Regen in die Traufe gekommen sei.

Der höchst angesehene deutsche Richter Hans-Joachim Eckert war von Juli 2012 bis Mai 2017 Vorsitzender der Ethik-Kommission. Trotz erfolgreicher Ermittlungen gegen Ex-Fifa-Boss Joseph Blatter und den ehemaligen Uefa-Präsidenten Michel Platini mussten Eckert und sein Schweizer Kollege Cornel Borbely gehen; die Verträge wurde nicht verlängert.

Der neue Ethik-Code hatte schon vor geraumer Zeit hohe Wellen geschlagen, denn das Wort Korruption wurde kurzerhand gestrichen. „Aber dadurch beseitigt man die Korruption natürlich nicht“, sagte Eckert in einer ARD-Dokumentation. Außerdem wurden beispielsweise die Verjährungsfristen abgeändert. Eckert: „Die Änderungen tragen die Handschrift des Präsidenten. Die Gewaltentrennung, die es zwischen Präsident und Ethik-Kommission gab, ist ad absurdum geführt worden.“

„Ausverkauf des Fußballs“

Die Fifa legte derweil Wert auf eine Feststellung: „Um Zweifel auszuräumen, müssen wir klarstellen, dass keiner der Berichte irgendetwas enthält, das auch nur annähernd einen Verstoß gegen Gesetze, Statuten oder Regularien bedeutet.“ Es handele sich um einen „bewussten Versuch, die Fifa zu diskreditieren“, das Ziel sei offensichtlich: Die neue Führung des Weltverbandes und vor allem Infantino solle „untergraben“ werden.

Als Initiatoren der Enthüllungen hat die Fifa frühere Offizielle im Verdacht, die als Folge des Korruptionsskandals unter dem ehemaligen Präsidenten Blatter „entfernt“ wurden: „Sie verbreiten falsche Gerüchte, aus Frustration wollen sie der Fifa schaden.“ Blatter hatte erst vor Kurzem im Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ Infantinos Pläne über eine Einführung einer globalen Nations League und einer erweiterten Klub-WM für angeblich 25 Milliarden Dollar als „Ausverkauf des Fußballs“ bezeichnet. Infantino konnte sich mit seinen Plänen allerdings bislang im Fifa-Council nicht durchsetzen.

Und auch die Erweiterung der WM-Endrunde von 32 auf 48 Teams spätestens ab 2026 ist vielen ein Dorn im Auge. Erst kürzlich hatte der aktuelle Fifa-Chef allerdings die Aufblähung der Weltmeisterschaft als Haupteinnahmequelle des Weltverbandes schon 2022 in Katar nicht ausgeschlossen. Infantino: „Wenn es möglich ist – warum nicht?

Laut der Medienenthüllungen soll der Walliser noch in seiner Funktion als Generalsekretär der Europäischen Fußball-Union im Jahr 2014 den Großklubs Manchester City und Paris St. Germain zu sehr milden Strafen für ihre Verstöße gegen die Regeln des Financial Fair Play verholfen haben. Infantino soll sich auf die Seite der Vereine geschlagen, sich mehrfach zu „Geheimgesprächen“ mit den Klubbossen getroffen und so an Kompromissen gearbeitet haben.

Zur angeblichen Einmischung Infantinos in die Arbeit der Kontrollgremien teilte ein Sprecher mit: „Die Uefa-Verwaltung, und das schließt natürlich den Generalsekretär mit ein, kann dem Gremium je nach Lage des Falles assistieren. Dazu können Diskussionen, Meetings und Hilfe bei der Lösungsfindung gehören. Trotzdem bleibt das Kontrollgremium absolut verantwortlich für seine eigenen Entscheidungen.“

Quelle: n-tv.de

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