FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) – Nach der Erholung an den Aktienmärkten sehen technische orientierte Analysten den Abwärtstrend am deutschen Aktienmarkt zumindest kurzfristig durchbrochen.
5. November 2018. FRANKFURT (Börse Frankfurt) Die Hoffnung auf eine Lösung im Handelskonflikt zwischen den USA und China sowie gute Unternehmensergebnisse und vermeintliche Fortschritte in den Brexit-Verhandlungen führten die Aktienmärkte laut Analysten zum Monatsbeginn zurück in die Gewinnzone. Der DAX legte vergangene Woche von 11.200 auf 11.518 Punkte und damit um 2,8 Prozent zu. Für Claudia Windt von der Helaba können sich solche Tagesmeldungen allerdings rasch ins Gegenteil verkehren, was in diesem Jahr zu den beliebteren Übungen gehöre.
“Da der Markt auf den aktuellen Niveaus einen einigermaßen stabilen Boden zu finden scheint, dürften nun mehr Anleger die Gewinne ihrer Short-Positionen mitnehmen und so für Käufe sorgen”, schätzt Thomas Metzger vom Bankhaus Bauer. “Zudem sollte sich auch bei vielen Marktteilnehmern die Erkenntnis durchsetzen, dass die Kursverluste der vergangenen Tage im Hinblick auf das immer noch recht gute fundamentale Umfeld doch etwas übertrieben waren. Gerade für antizyklisch denkende Investoren, die einen Teil des jüngsten Aktien-Aufschwungs verpasst haben, bietet sich nach Auffassung Metzgers eine günstige Gelegenheit zum Aufbau strategischer Aktienpositionen. Inzwischen seien viele Unternehmen und Indizes wieder attraktiv bewertet.
Abwärtstrend kurzfristig gebrochen
Aus technischer Perspektive konnten die internationalen Märkte mit der Erholung nach Ansicht von Christoph Geyer die kurzfristigen Abwärtstrends brechen. Die Indikatoren hätten sich in diesem Zusammenhang deutlich aufgehellt und dürften ihre Wirkung weiterhin entfalten. Eine zum Wochenschluss leichte Verschlechterung könne einen holprigen Start in die Woche mit sich bringen.
Beim deutschen Aktienindex seien die Kaufsignale zwar noch nicht abgearbeitet. Trotzdem dürften die Vorgaben aus den USA und Japan für Verunsicherung sorgen. “Ob in diesem Umfeld der neue Trend gehalten werden kann, ist offen”, meint der Charttechniker der Commerzbank.
Annährung im Handelskonflikt fraglich
Morgen finden die US-Zwischenwahlen statt, eine gern genutzte Gelegenheit, dem amtierenden Präsidenten einen Denkzettel zu verpassen. Während die Republikaner im Senat ihre Mehrheit wohl verteidigen werden, ist die neue Verteilung im Repräsentantenhaus offen. Zwar liegen die Demokraten Medienberichten zufolge bei den Umfragen vorn. Die Zustimmung zu Trumps Politik nimmt nach Meinung von Chris Oliver Schickentanz aber nicht zuletzt aufgrund guter Konjunkturdaten zu. Seine auf bilaterale Handelsverträge ausgerichtet Politik werde auch ein Patt im Kongress nicht stoppen. Denn auf dem Gebiet der Handelspolitik hat der US-Präsident vergleichsweise große Unabhängigkeit, wie der Analyst der Commerzbank meint.
Zudem dämpfte Trumps Wirtschaftsberater Larry Kudlow im Rahmen eines CNBC Interviews mittlerweile die Erwartungen an das Treffen zwischen dem US-Präsidenten und dem chinesischen Staatschef Xi Jinping. Ein konkreter Plan für das Handelsabkommen mit China sei nicht in Arbeit. Selbst wenn es zu einer Einigung im Handelsstreit kommen sollte, sieht sich der DAX mit weiteren Belastungsfaktoren wie dem Zwist zwischen der EU und Italien konfrontiert, wie die Helaba aufzeigt. Zudem sei noch ein Weg zu gehen, bevor mittel- bis langfristige Entspannungszeichen auszumachen wären.
US-Ausgaben werden blockiert
In der Haushaltspolitik rede das Repräsentantenhaus allerdings mehr als ein Wörtchen mit. Mit einer Mehrheit könnten die Demokraten alle Projekte auszubremsen, für die zusätzliche finanzielle Mittel erforderlich seien. Neue Steuersenkungen oder konjunkturstimulierende Ausgabenprogramme im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen im November 2020 wären nur mit ihrer Zustimmung möglich. Selbst sinnvolle Maßnahmen würden eher verhindert, um einer Wiederwahl Trumps zu entgehen.
Wirtschaftsbäume wachsen nicht in den Himmel
Die Trump Administration ist nach Ansicht von Robert Halver ohnehin gut beraten, etwas demütiger auf zukünftige amerikanische Wirtschaftsperspektiven zu schauen. Auch die USA seien vor einem Wirtschaftsabschwung nicht gefeit, wie der Baader Bank Analyst feststellt. Im Wahlkampf könne der Präsident zwar noch mit einer robusten Wirtschaft auftrumpfen. Doch werde 2019 die konjunkturelle Dynamik der Steuersenkungen nachlassen. Die mittlerweile deutlich nachgebenden Frühindikatoren in der Industrie – insbesondere die Komponente der Neuaufträge – sprächen eine deutliche Sprache. Zudem werde selbst ein moderater Anstieg der US-amerikanischen Kreditzinsen seinen Tribut fordern.
Wichtige Konjunktur- und Wirtschaftsdaten
Mittwoch, 7. November 8.00. Deutschland: Nettoproduktion September. Für das dritte Quartal erwartet die DekaBank außergewöhnlich enttäuschende Zahlen. Maßgeblich dazu beigetragen habe die Automobilindustrie, die ihre Fahrzeugtypen nicht rechtzeitig nach dem neuen WLTP-Prüfverfahren auf Emissionen und Verbrauch habe zertifizieren lassen. Produktionsdrosselungen und Produktion auf Halde bestimmen das Bild seit einigen Monaten, fassen die Analysten der DekaBank zusammen. Insgesamt sank der Output im produzierenden Gewerbe. Das werde auch im September der Fall sein, auch wenn die Bauproduktion noch mühsam dagegenhalte.
Freitag, 9. November
10.30 Uhr. Großbritannien: Bruttoinlandsprodukt drittes Quartal. Die Kauflaune der Briten über den Sommer hinweg sorgen laut DekaBank für einen deutliche Anstieg des Bruttoinlandsprodukts. Gegen Ende des Quartals seien allerdings erneut die Brexit-Sorgen in den Vordergrund gerückt. Vor allem den Unternehmen vermiese die anhaltende Unsicherheit die Investitionslaune. Insgesamt bleiben die Wachstumsaussichten nach Einschätzung der DekaBank für das Königreich moderat. Die Investitionszurückhaltung verhagele selbst bei einer Einigung und damit verbundenen Aufholeffekten auf längere Sicht den Ausblick.
von: Iris Merker
5. November 2018, © Deutsche Börse AG
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)
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