Grüne wie Netflix, CSU wie Tesla: Die SPD ist wie die Deutsche Bank

Wirtschaft

(Foto: picture alliance/dpa)

Samstag, 03. November 2018


Von Daniel Saurenz

Während sich die Deutsche Bank ehemals kleiner Widersacher erwehren muss, stehen die Sozialdemokraten vor dem gleichen Problem. Die CDU hat derweil eine Herausforderung wie Bayer zu bewältigen.

Mit Parteien verhält es sich wie mit Aktien. Sowohl Wähler als auch Investoren hoffen, bangen und setzen aus verschiedenen Gründen auf ihr Pferd – manchmal entscheiden sie rational, manchmal nach Bauchgefühl. Analogien einzelner Aktien zur deutschen Parteienlandschaft sind dabei offenkundig. Ein Beispiel gefällig?

Nehmen wir doch einmal die SPD. Sie erinnert frappierend an die Deutsche Bank. Seit Jahren liegen die Probleme auf der Hand, seit Jahren wird immer wieder das Führungspersonal ausgewechselt – ohne nennenswerten Erfolg. Was für die einen die Agenda 2010, sind für die anderen die Skandale der Vergangenheit. Beide haben außerdem mit erheblichen strukturellen Veränderungen zu kämpfen. Mittlerweile haben Investoren und Wähler den Glauben verloren – sowohl Wahlergebnis der Sozialdemokraten als auch Aktienkurs der Deutschen Bank brechen ein. In Hessen sind die Grünen nun so stark wie die SPD, Wirecard ist an der Börse mehr wert als die Deutsche Bank.

Auch zur CDU bietet sich ein Vergleich an: Wie bei Bayer wurde die über Jahrzehnte etablierte Stärke mit einer Entscheidung zerstört, und nun geht es vor allem darum den angerichteten Schaden zu begrenzen. Was bei Bayer die Monsanto-Übernahme war, ist bei der CDU die von Kanzlerin Angela Merkel postulierte Offenheit in der Flüchtlingspolitik. Seither hat sich bei Bayer der Börsenwert halbiert, bei der CDU ist der Stimmenanteil eingebrochen. Schwergewichte sind beide allerdings. Noch.

Die Grünen dagegen trumpfen auf. Investoren, die Trends folgen, würden sich auf diese Aktie stürzen, so wie sie die CDU sicher meiden würden. Für die Grünen geht es rasant nach oben, sie muten wie Netflix an. Die Grünen wurden 1980 gegründet, Netflix 1997. Beide brauchten rund 18 Jahre, bis es so richtig nach vorne ging. Für die einen am Aktienmarkt, für die anderen in die Regierung. Und beide profitieren vom Zeitgeist. Ein wesentlicher Unterschied: Die Netflix-Aktie erlebt gerade ihren ersten lang anhaltenden Frühling und hat sich noch nicht als wirklich etabliert. Die Grünen haben dagegen schon gezeigt haben, dass sie nach einer Krise gestärkt wiederkommen können. Diesen Beweis muss Netflix erst noch antreten.

Mit der AfD verhält es sich dagegen wie mit der Aktie von Wirecard. Seit Kurzem sind die einen im Bundestag zu finden, die anderen im Dax. Einige stehen dem Neuling skeptisch gegenüber und fragen sich, wie nachhaltig das Geschäftsmodell ist. Das ändert aber nichts daran, dass beide jede Menge Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Nach einem starken Aufwärtstrend scheinen sich nun zwar erste Schwächesignale abzuzeichnen. Ob das ein dauerhafter Trend wird, muss sich aber noch zeigen.

Eine typisch volatile Geschichte am Aktienmarkt ist dagegen die Lufthansa. Seit Dax-Gründung ist sie im deutschen Leitindex vertreten, während die FDP seit Gründung der Bundesrepublik die Parteienlandschaft prägt. So richtig geht es aber nicht nach oben. Und sobald das Gefühl eintritt, die nächste Stufe werde gezündet, kommt entweder die Konjunktur in die Quere, eine Fehleinschätzung seiner selbst, ein zu hartes Marktumfeld oder schlicht Hybris. Wäre die FDP eine Aktie, dann sollte man sie ebenso wie die Lufthansa immer nur zeitweilig halten. Der Kursverlauf ähnelt über die Jahre einer Sinuskurve, und so verhält es sich auch mit der FDP.

Dann ist da noch der ewige Hoffnungswert, dessen Anhänger davon überzeugt sind, dass die Zeit irgendwann reif sein wird. Hier erinnert die Linke an Osram. Während die Linke für viele zumindest gefühlt eine Abspaltung der Traditionsmarke SPD ist, wurde Osram von der Traditionsmarke Siemens abgespalten. Investoren- und Wählerstimmen bleiben derweil konstant auf recht überschaubarem Niveau. Das ändert allerdings nichts daran, dass Anhänger davon überzeugt sind, dass bald der Knoten platzt.

Und dann ist da noch die CSU. Derzeit erinnert sie stark an den Elektroauto-Hersteller Tesla – alles eine Glaubensfrage.

Quelle: n-tv.de

mehr Infos

Wenn du diese Inserentin KOSTENLOS anschreiben willst klicke JETZT unterhalb den Banner und REGISTRIERE DICH GLEICH kostenfrei auf echteuser.com! Inkl. unzensierter Fotos! EchteUser.com ist der Insidertipp in Sachen Sexdating! Hier hast du Sextreffen, so unkompliziert und schnell wie noch nie!
Echte User! Echte Treffen!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert